AUFSTAUEN oder AUSMÜLLEN?
Wirklich im Augenblick präsent sein. Wollen Sie das jetzt gerade, was Sie tun? Oder wollen vielleicht ANDERE, dass Sie es tun?
Was nehmen wir mit? Was lassen wir im alten Jahreskoffer? Ja-Sagen-Muss, Konsum-Zwang, Bekanntschafts-Müll, ständig online sein, Nahrungskäse, Wochenend-Action-Stress-Müll, Reisestress-Müll, Noch-schnell-Mal-dorthin-Müll...
Die Kernfrage ist: Was brauchen wir wirklich? Was raubt dagegen unsere wertvolle Energie? Das zu entscheiden, was wir nicht
tun sollten, ist mindestens so wichtig wie zu entscheiden, was wir tun.
Wertvoll
Was ist es wert, wirklich und bewusst getan zu werden, welche Menschen sind uns wertvoll, deren Gegenwart uns wirklich gut tut oder die unsere Gegenwart zu schätzen wissen?
WOHIN WIR UNSEREN BLICK RICHTEN....
Den Anderen können wir nicht ändern. Unsere eigene Haltung schon.
Sich auf das Positive zu konzentrieren bedeutet nicht, sich die mühsamen Dinge im eigenen Leben schönzureden. Wenn der Partner/In uns kränkt, ist das nicht schönzureden, dann ist erforderlich, selbst die Hand zu heben mit einem entschiedenen "STOP damit - das wünsche ich jetzt anders".
Wenn er/sie es trotzdem weiter tut, könnten wir unsere Aufmerksamkeit nicht weiter diesem Tun widmen sondern dem, wie wir selbst darauf reagieren. Was wäre unser "anders als bisher reagieren" in diesem Fall?
Wenn uns etwas nicht gefällt und wir daran etwas ändern können, dann ändern wir es entschlossen. Und wenn wir es noch
nicht ändern können oder noch nicht wollen, dann akzeptieren wir es, wie es ist, und konzentrieren unsere Aufmerksamkeit auf die guten Dinge unseres Lebens: bei uns selbst, beim PartnerIn.
Weiterhin Vorwürfe, Tränen, Wut, Kritik, Aufbegehren ist Verschwendung unserer eigenen Kraft und Energie. Nicht immer einfach.Trotzdem.
Annehmen, was ist und daraus das Beste machen, ist auch eine Option. Häufig die hilfreichere, kräfteschonendere Haltung.
DAS EXPERIMENT: MEIN IDEALER TAG!
Kurz mal wegtauchen und mit einem Augenzwinkern auf Ihren nächsten Tag schauen. Beschreiben Sie diesen Tag so, wie Sie ihn gerne hätten. Allein das Umlenken unserer Gedanken auf Erfreuliches bewirkt eine andere Erwartungshaltung - und damit steigt die Wahrscheinlichkeit, mehr von dem zu erhalten, was Sie sich wünschen. Denken Sie gerne daran, was Sie selbst dazu beitragen können, damit der Tag IHR Tag wird. Ein Lächeln zum Beispiel, mit dem Sie sich selbst und Ihren Tag, ihren Partner begrüssen, oder...? Los geht's: .........................
STORYTELLING: ZWEI WÖLFE UND EIN EI
Ein alter Indianer saß mit seinem jungen Enkelsohn am Lagerfeuer. Es war bereits dunkel und das Feuer knackte, während die Flammen leise in den Himmel züngelten. Der Alte sagte nach langen Weile des Schweigens: "Weißt du, wie ich mich manchmal fühle? Es ist, als ob da zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander kämpfen würden. Einer der beiden ist rachsüchtig, aggressiv und grausam. Der andere dagegen ist liebevoll, sanft und mitfühlend." "Welcher der beiden wird den Kampf um dein Herz gewinnen?" fragte der Junge."Der Wolf, den ich füttere." antwortete der Alte.
Quelle unbekannt, Übersetzung aus dem Englischen
EIN EI oder WAS STATTDESSEN?
Häufig füttern wir unseren "kritischen Wolf" in uns. Wir wissen recht gut, was uns stört, was uns noch fehlt. Dummerweise
justiert sich unsere Wahrnehmung dann mit der Zeit auf "Mangel" ein, wir füttern uns so gut damit, dass wir immer sicherer im Mangelfinden werden.
Haben Sie vielleicht eine Ahnung davon, was Sie statt des Mangels möchten?
„Wovon möchte ich im Augenblick mehr in meinem Leben?"
Beschäftigen Sie sich gerne mit diesem Satz, finden Sie Bilder und eine Antwort dazu, erinnern Sie sich an entsprechende Erlebnisse, finden Sie einen konkreten Gedanken, einen hungrigen Wolf, den Sie füttern könnten. Beginnen Sie damit, diesen einen Gedanken zu „füttern“. Immer wieder.
Einmal umsetzen. Immer wieder.
GLÜCKLICHSEIN ÜBEN...
Zu unserer inneren Freude können wir mit wenig Aufwand etwas beitragen. Probieren Sie es doch einfach einmal aus und richten Sie ganz bewusst Ihren Blick auf das in Ihrem Leben, was gut ist, was Ihnen Freude macht. Was das bringt? Gelassenheit, Glücksmomente, tiefe Freude.
So geht es:
Holen Sie sich ein besonders schönes Schreibheft, auf dem Sie einen Aufkleber anbringen: Mein Glücks-Tagebuch.
Legen Sie es dort hin, wo es Ihnen automatisch jeden Tag in den Blick fällt, z. B. auf den Nachttisch.
Vereinbaren Sie mit sich selbst, dass Sie ab jetzt regelmässig, bei vielen wird es abends sein, ihr Tagebuch führen.
Schreiben Sie sich die folgenden Fragen auf die erste Seite Ihres Tagebuchs und beantworten Sie diese Fragen bei jedem neuen Eintrag:
- Was gibt es Gutes in meinem Leben?
- Was macht mir heute Freude?
- Was würde mir fehlen, wenn ich es nicht mehr hätte?
- Was oder wer hat mich heute zum Lächeln gebracht?
- Auf welchem Gebiet geht es mir besser als anderen Menschen?
- Welchem Menschen habe ich heute eine Freude gemacht?
Geniessen Sie das, was Sie aufschreiben: Sie lesen schwarz auf weiß: das ist gut in meinem Leben, egal wie die Umstände gerade sind. Denken Sie so oft wie möglich daran, es macht zufriedener und lässt Sie regelmässig glückliche Sonnenstrahlen fühlen.
Fangen Sie jetzt an und holen Sie sich IHR Glückstagebuch.
Dies oder das, Tun oder Lassen? Entscheiden lernen.
Es gibt sie, die Menschen die jahrelang überlegen, was sie wie wann tun sollen. Die unendliche Welt der Grübelei ist kuschelig geworden: wohin in Urlaub fahren, ob und wann wohin die Arbeitsstelle wechseln, ob Kinder oder nicht, ob heiraten oder doch eher nicht, welche Farbe das neue Bad haben soll etc. Warum nur brauchen wir manchmal so lange?
Angst - gerne auch verpackt mit den Etiketten Sicherheit, Kontrolle, Perfektion - hat hier die Zügel fest in der Hand. Bloss keinen Fehler machen und die falsche Entscheidung treffen. Das hat durchaus auch sein Fünkchen der Berechtigung, denn falsche Entscheidungen kosten Kraft, Zeit, Geld, Lebensfreude. Deshalb bleibt der Fehlervermeidungschip stets eingeloggt und besetzt den Speicherplatz von neuen Erfahrungen, von Lernen und Wachstum.
Was nun? Wir müssen die Suppe kosten, damit wir wissen, ob sie schmeckt. Wir müssen schmecken „salzig, süss“, sehen „hübsch dekoriert“ und bewerten „lecker, „grauselig" sowie die Fakten sprich Zutaten kennen. Das nennen wir Erfahrung. Wir können natürlich auch erst mal jahrelang alle Suppenrezepte lesen und uns vorstellen, welche der vielen Suppen wahrscheinlich die leckerste wäre. Gewissheit haben wir dann, wenn wir beginnen, für die erste Suppe alle Zutaten zu kaufen, sie zu kochen und zu schmecken.
Erste Schritte sind: Ziel klar formulieren (oft hakt es hier bereits..), Fakten sammeln, Gefühle achten: bei welcher Option fühlen wir Freude und Leichtigkeit, Gedanken prüfen: welche Gedanken kommen bei welcher Lösung und sind diese Gedanken wirklich hilfreich für das, was wir uns wünschen? Was wünschen wir uns denn?
Solche und andere Fragen machen in langsamen Schritten einen Prozess der Entscheidung transparenter. Es braucht also Vorbereitung, Geduld und die Bereitschaft, die persönliche Komfortzone zu verlassen und loszugehen. Wenn grosse Entscheidungen anstehen, hilft die Probe vor dem Konzert: kleine Entscheidungen wie welches T-Shirt kaufe ich, durchziehen, wo wir den Rahmen noch als sicher und die Folge als "überlebbar" einschätzen....
Entscheiden und Tun üben. Das lässt sich mit weiteren Übungsaktionen steigern – bis dorthin, wo es bisher kein Fortkommen gab. Und bei den ganz hartnäckigen Blockaden hilft ein Coaching.
VERGEBEN UND VERSÖHNT?
In der Beratung und im Leben begegnet uns das Thema Versöhnung immer wieder. Unversöhnte
Beziehungen sind häufige Probleme, könnte demnach vermutet werden. In erster Linie geht es um die Versöhnung mit sich selbst: sich selbst anzunehmen in Schwäche, Stärke, Erwartung. Erst danach
geht es um Versöhnung mit den Eltern, Geschwistern, Partnern, Freunden, Kollegen. Offensichtlich scheint es bei vielen Menschen einen riesigen Versöhnungsbedarf zu geben – wenn dies nun auch zu
einem Wunsch wird, ist die Basis für eine Veränderung gegeben.
Warum Versöhnung?
Weil unversöhnte Beziehungen die Seele, das Leben anfressen. Ein Schleier von Wut
liegt über Denken, Fühlen und Handeln. Gleichwohl kann es ohne die Verarbeitung von Aggression und Verletzung keine Versöhnung geben. Die heftigen Gefühle müssen zunächst zugelassen werden, damit
Hass und Groll in einem integrierenden Trauer-und Versöhnungsprozess mit sich selbst und anderen bewältigt werden kann.
Versöhnung wünschen
Ich wage zu sagen, dass Versöhnung ein Lernprozess ist, der von meiner
grundsätzlichen Haltung geleitet wird. So wie ich lernen will, gute Momente in meinem Tagesgeschehen zu fokussieren, kann ich lernen, den Menschen zunächst einmal grundsätzlich nicht als „Homo homini lupus est“ (der Mensch ist des
Menschen Wolf) sondern „den“ Menschen von meiner grundsätzlichen Haltung aus als Freund zu achten. Das mag im Einzelfall schier unmöglich erscheinen, gibt es doch genug Beispiele, welch'
schrecklicher Wolf im Menschen stecken kann.
Hinter dem Versöhnungswunsch steckt ein Grundbedürfnis, das wir zunächst erfassen wollen. Wir wünschen uns im Allgemeinen ja auch kein Problem, sondern das Gegenteil: Frieden, Lieben, Angenommensein, Wertschätzung. Was also wünsche ich für mich selbst? Das, was mir Freude macht, mir gut tut, meinem tiefen Wunsch nach Anerkennung, Liebe, Harmonie, Frieden entspricht. Es kann dazu eingeladen, angeleitet werden, das in die Gedanken zu nehmen, was ich wünsche anstatt auf dem Stuhl von Selbst- oder Fremdvorwurf sitzenzubleiben.
Dieses Wünschen wird meist durch mächtige Triebfedern wie Rache, Wut, Schuldgefühl gestört, die dem Bösen, Dunklen, Unverarbeiteten in uns Raum verschaffen wollen. Solche Triebfedern werden gerne auch befeuert durch frühere bewusst oder unbewusst erlebte Verletzungen, Taten in unserem Leben. Es sind die Ich-Anteile, die sich als nicht integrierte Anteile unseres Ich-Seins immer wieder bemerkbar machen. "Versöhnung ist deshalb eine integrierende Leistung des Ichs selbst und seiner Anteile" (Ley;Chopich).
Versöhnung ist eine reife Leistung des Menschen im Umgang mit inneren und äusseren
Konflikten, es bedeutet die „wölfische“ und die „friedfertige“ Seite eines Menschen zu beachten: einen angemessen Umgang mit der wölfischen zu finden und die versöhnliche zu fördern.
In einer repräsentativen empirischen Studie über Konflikt und Versöhnung in
Deutschland konnte der Psychologe Kleiter nachweisen, dass der Wunsch nach Versöhnung und damit die Versöhnungsbereitschaft mit einer Entscheidung zusammenhängen. Der Grad der
Versöhnungsbereitschaft erhöht sich mit steigender Bildung, zunehmendem Alter, mit guter kognitiver und sozialer Kompetenz und mit Ichstärke, Frauen zeigten eine höhere Versöhnungsbereitschaft
als Männer.
Es bedarf also neben dem Versöhnungswunsch auch der Entscheidung, den Stuhl von Selbst-/Fremdvorwurf zu verlassen, aufzustehen und sich auf den Weg zur inneren wie auch äußeren Versöhnung zu begeben.
Versöhnung lernen
„Ich werde innerlich aufgefressen. Ich habe eine grosse Sehnsucht, mit mir selbst Frieden zu schliessen. Und ich will auch meiner harten Mutter vergeben, die selbst beschädigt und verwundet war durch Erlebnisse“. Die 49-jährige Susanne ist bereits weit, weil sie zu allererst Frieden mit sich selbst schliessen will und aus einer Opferhaltung aussteigen will. Chopich drückt es so aus: „Wenn wir nicht Frieden schliessen mit uns selbst, verharren wir ein Leben lang in der Situation des inneren verletzten Kindes. Das lässt uns erstarren und bringt uns nicht weiter. Liebe kann man lernen“. Susanne fühlte ihr inneres verletztes Kind, wollte aber als erwachsene Frau Verbindung mit diesem verletzten Kind aufnehmen, um zu trauern und zu trösten, um schlussendlich Frieden mit diesem verletzten Anteil schliessen zu können.
Versöhnung können wir lernen. Am Anfang steht die Einsicht in den Schaden, den
Leiden, Streit, Uneinsichtigkeit mit sich und anderen anrichten. Es braucht das langsame Wachsen einer Bereitschaft zu Versöhnung und dem Wunsch, sich von dem schlimmen Erleben zu befreien. Zum
Beispiel in Form der Niederschrift in ein Tagebuch, in einem Gespräch, in einem Brief, der vielleicht nie abgeschickt wird, in einem Gebet.
Immer zuerst mit sich selbst, was wohl schwer ist. Die Psychologin Katharina Ley beschreibt die Naikan-Methode, die einen sanften Weg zur Versöhnung mit der Vergangenheit darstellt. Es geht um drei zentrale Fragen, die für unseren kulturellen Kontext ungewöhnlich sind, weil sie den Blick auf das richten, was wir erhalten und gegeben haben anstatt auf das, was wir verloren haben, was uns gekränkt hat oder uns geschuldet wurde:
- Welche Unterstützung habe ich von anderen Menschen erhalten, um an den heutigen Ort im Leben zu gelangen?
- Was habe ich anderen Menschen an Unterstützung zukommen lassen in meinem bisherigen Leben?
- Welche Probleme und Schwierigkeiten habe ich anderen bereitet, um dahin zu gelangen, wo ich heute bin?
Ein Beispiel dazu:
Claire ist unzufrieden mit ihrem Leben. Es bietet ihr nicht das an, was sie sich wünscht. Sie ist kinderlos und geschieden und sie arbeitet als Lehrerin an einem Gymnasium. Sie hat das Gefühl, sie gibt den Schülern mehr, als sie zurückbekommt. Sie meint "im Kollegium herrscht der Tanz um den Direktor und Intrigantentum untereinander." Abends ist sie zunehmend tief enttäuscht und erschöpft, die Balance stimmt nicht mehr.
Claire hat sich nun monatelang mit diesen
Naikan-Regeln beschäftigt und mehr und mehr erfahren, wie viel Unterstützung sie in ihrem Leben erfahren hat, um zu einem gebildeteten Menschen zu werden. Sie realisiert auch, dass sie recht
egozentrische Wege in ihrem Leben gegangen ist und andere Menschen kaum unterstützt hat. Mit ihren ständigen Klagen, was nicht stimmt, wer ihr Schlechtes tat, hat sie ihren eigenen Blick auf das
Negative fokussiert, viel von anderen erwartet, ihre Unabhängigkeit gelebt und wenig von sich selbst für andere gegeben. Sie merkte langsam, dass sie vielleicht deswegen auch Schwierigkeiten im
Umgang mit Partnern und Kollegen hatte. Durch die Beschäftigung mit den Naikan-Fragen gelang es ihr zunehmend, das wahrzunehmen, was sie mit anderen Menschen verbindet, wie abhängig sie von ihrer
Arbeit war und wie sie Menschen und Gegebenheiten wertschätzen konnte. Damit gelang es ihr, auch sich selbst neu anzunehmen, zu schätzen, dankbar zu sein und auch das anzuschauen, was Sie selbst
in ihrem Leben an andere gegeben hat.
Was gehört noch zur Versöhnung?
Die Versöhnung mit sich selbst steht an erster Stelle. Erst dann ist Versöhnung mit anderen möglich. Darüber hinaus ist wichtig:
Einsicht in die Notwendigkeit von friedvollen Beziehungen, sich selbst und anderen vergeben können, Mitgefühl, Achtsamkeit für das, was Gutes im Alltag geschieht und den Menschen, mit denen wir jeden Tag zu tun haben, dankbar entgegenzutreten. Daraus wächst die so wichtige Pflanze der Dankbarkeit. Wir sind nicht perfekt und wir werden anderen immer etwas schuldig bleiben.
Ebenso bleiben die anderen uns aber auch etwas schuldig. Dieses Fehlende haben wir
uns dann selbst zu geben. Was brauchen wir? Aufmerksamkeit, liebevolles Umgehen, versöhnliches Denken und Handeln, Freundlichkeit? Das geben wir uns selbst in erster Linie. Es fördert unser
Empfinden für Dankbarkeit, die eine versöhnliche Wärme ausstrahlt, die auch andere wärmt. Unsere innere Abwehr lässt nach, wir können dann leichter aufhören, über andere zu schimpfen und uns über
andere zu beklagen. Gepaart mit einer soliden Konfliktkompetenz, die erlernt werden kann, sind wir gut gerüstet für den Lern-Weg der Versöhnung.
Versöhnlichkeit leben
Versöhnung hat also die kognitive Komponente der Einsicht wie auch der guten
Gedankenpflege, dem Lernen von Vorbildern, die versöhnlich leben. Daneben hat es die ebenso wichtige emotionale Ebene des „Versöhnlichkeit“ Fühlens. Wir können uns innere, hilfreiche Bilder
erschaffen, die unser Herz öffnen. Luise Reddemann stellt einige davon in ihrem Buch „Eine Reise von 1000 Meilen..."vor. Wir dürfen uns Versöhnungsrituale ausmalen, die für uns die gewünschte
Versöhnung darstellen. Uns in sensu ausmalen, wie es sich anfühlt, was wir dann erleben, hören, sehen, riechen, schmecken. Das innere Bild von dem, wie es sein möchte und wie wir uns dann fühlen,
leitet hin zum "in vivo" - dem Tun. „So tun als ob“ wirkt handlungsleitend.
Verletzung muss schreien können
Wenn das Messer noch in der Brust steckt, wenn die Verletzung noch zu tief ist, fehlt zunächst noch die Kraft für Versöhnung. Die Wut muss zunächst heraus, Unausgesprochenes darf auf den Tisch, hinderliche Kernsätze müssen herausgearbeitet werden, schmerzende Gedanken und Gefühle sollen benannt werden.
Danach können wir anfangen, die Kraft der Versöhnlichkeit zu entwickeln, ihr Raum zu geben, indem wir hier und da den Blick der Dankbarkeit anwenden. Wir dürfen uns auch mit Verstorbenen versöhnen: erst mit uns selbst, dann mit ihnen.
Ein äußeres Symbol, wie beispielsweise der Friedensvertrag mit uns selbst,
manifestieren bei wiederkommenden Zweifeln: Halt, hier geht es nicht weiter. Das ist jetzt abgeschlossen und ich gehe lieber weiter auf der versöhnlichen Lebensspur.
Versöhnung bedarf als äußeren Schritt auch der aktiven Vergebung: ein lautes oder
schriftliches „Ich vergebe Dir“ entlastet, gibt weg, was nicht mehr die eigene Seele beschweren soll. Dieser Schritt gibt auch ab an den Schuldigen. Und der Mensch, der sein Leben von Gott
getragen weiss, gibt Schuld und Schuldiger auch ab an Gott. Wir wissen heute, daß der Aspekt eines "sinnvollen Tuns" heilsam ist.
Eine Emotionsübung nach Ley als Beispiel:
Die Übung beginnt mit langsamem Einatmen und mit noch langsamerem Ausatmen. Die Betonung auf der Ausatmung vertieft Entspannung. Bei dieser Übung gehe ich durch mein ganzes bisheriges Leben, sie beginnt bei der Geburt und endet beim heutigen Tag. Beim langsamen Einatmen denke ich „meine Geburt“ und beim noch langsameren Ausatmen sage ich aus ganzem Herzen „Ja“ dazu. Dann folgt das erste Lebensjahr: beim Einatmen denke ich „mein erstes Lebensjahr“ und beim Ausatmen sage ich aus ganzem Herzen „Ja“. Dann kommt das zweite, dritte Lebensjahr und so geht es weiter bis zum heutigen Jahr und Tag.
Variation: bestimmte Personen, Situationen in unser Einatmen einbeziehen und mit
ganzem Herzen bejahen."
Die
Übung dauert ihre Zeit und bedarf einer gewissen Beharrlichkeit und es kann wehtun. Folgen Sie dabei ruhig Ihrem Herzen, das sich Versöhnung wünscht, wir brauchen dabei auch
Freundlichkeit und Nachsicht mit uns selbst.
Fazit
Versöhnlichkeit ist eine innere Haltung, die auf Achtsamkeit und Mitgefühl im Umgang mit sich selbst und anderen beruht. Sie ist das Ergebnis eines Lebensstops, einer Neuausrichtung auf Dankbarkeit, Besinnung und letztlich die Entscheidung, sich den nackten Tatsachen des Lebens zu stellen und nicht weiter auszuweichen, zu projizieren und damit ehrlich zu sein.
Das Leben ist unfair und wir erleben tagtäglich, dass unser Selbstwert, das
Gutmeinen in uns, bedroht wird. Wir haben dann mit uns selbst zu arbeiten und uns selbst zu ermutigen, daß wir unseren Platz zu recht einnehmen und das es an uns selbst liegt, unser Wachstum
voranzutreiben.
Je mehr wir unsere zerstörerischen Emotionen zulassen und dann wieder loslassen,
desto weniger Macht haben Sie über uns. Wir lernen mit der Zeit, diese Emotionen sachte, nicht-wertend wahrzunehmen. Aber auch ein klares STOP auszusprechen, wenn sie zu mächtig werden wollen.
Sie haben ihren Gastplatz, aber wir selbst sind Herr des inneren Geschehens und wir möchten den Hausherrenplatz der Dankbarkeit und Versöhnlichkeit schützen.
Loslassen können ist wichtig, Trauer spielt dabei eine grosse Rolle. Was andere tun,
können wir nicht beeinflussen. Aber mit uns selbst können wir arbeiten, was mühevoller ist als die Verantwortung auf andere abzuschieben: „Der muss, die soll, der/die hat…“
Leitfaden für unseren Versöhnungswunsch ist letztlich der Gedanke: „Sei du selbst
der Wandel, den du sehen möchtest in der Welt“ (M. Gandhi). Auch wenn ein anderer Mensch, mit dem wir uns Versöhnung wünschen, diese verweigert, können wir mit uns beginnen. Wo ist unsere Wunde,
was macht die Wunde aus, welcher Wuteiter muss herausfliessen und welche heilsame Salbe von Gedanken, Gefühlen, Handeln wollen wir danach beginnen, anzuwenden.
Versöhnung liegt dann eher im Erleben von Momenten, die ein Mensch in sich selbst
und in der Verbundenheit mit anderen in Dankbarkeit spüren und leben kann. Es sind glückliche Momente, die auch in schweren Lebenssituationen möglich sind.
Soweit für heute - es gibt noch einige andere Aspekte zu Vergebung und Versöhnung: was wir aus
christlicher Sicht hierzu sagen können, ich stelle konkrete Schritte und Übungen vor, die helfen, in eine versöhnliche Haltung zu gelangen und was es für eine Vergebung
braucht.
Quellen: Erika J. Chopich, Margaret Paul: Aussöhnung mit dem inneren Kind; Ullstein-Verlag 2009. Luise Reddemann: Eine Reise von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt. Seelische Kräfte entwickeln und fördern; 2007 Herder-Verlag. Ekkehard F. Kleiter: Konflikt und Versöhnung. Über den empirischen Zusammenhang von Konflikt und Versöhnungsbereit-schaft bei Kindern, Jugendlichen u. Erwachsenen; Lengerich u.a. Pabst Science Publishers 2007; Katharina Ley: Das Lernen in verschiedenen Kontexten: Versöhnung lernen – mit sich selber, mit Anderen. Vortrag am 15. April 2005, im Rahmen der 55. Lindauer Psychotherapiewochen 2005.
TROSTHÖREN...
Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir,
dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen,
dass sie dich auf den Händen tragen und du
deinen Fuß nicht an einem Stein stoßest.
Musik: Felix Mendelssohn Bartholdy
(1809-1847)
Text: Psalm 91, 11-12
Angst und Sorge? Hilfreiche Fragen zum Selbstcoaching
Wir
wissen aus der Forschung, dass nur 10% von dem, was wir katastrophieren, auch tatsächlich eintrifft. Die restlichen 90% sind also Verschwendung unserer Energie. Grund genug, sorgenvollen Gedanken auf
die Schliche zu kommen. Hier sind erste Impulse zum Nachdenken. Markieren und beantworten Sie drei Fragen, die Sie besonders
ansprechen. Was sind IHRE ANTWORTEN darauf?
- Wer oder was verursacht bei Ihnen Angst/Sorge?
- Was ist das Schlimmste, was passieren könnte?
- Welche realistischen Beweise gibt es, dass Ihre Angst/Sorge begründet ist?
- Wie wahrscheinlich ist es, dass Ihre Befürchtung tatsächlich eintritt?
- Was würden Sie tun, wenn die schlimmste Befürchtung eintreten würde?
- Was genau würde dann bei Ihnen passieren?
- Wer oder was „unterstützt’“ Ihre Angst/Sorge?
- Wie haben Sie es geschafft, Ihre Sorge/Angst bis jetzt aufrechtzuerhalten?
- Gibt es Situationen in Ihrem Leben, in denen Sie eine große Angst/Sorge bereits erfolgreich bewältigt haben?
- Was haben Sie in dieser Situation gemacht?
- Was könnten Sie bereits jetzt tun, damit das, was Sie befürchten, nicht eintritt?
- Wo könnten Sie ein Risiko vermindern oder wo könnten Sie mit was vorbeugen?
- Was wäre Ihr Vorteil, wenn Sie Ihrer Angst ins Auge schauen?
- Was sehen Sie dann? Wie würde Ihr Leben aussehen ohne Ihre Angst/Sorge?
- Wie würden Sie sich dann fühlen, was würden Sie dann tun, wie würden Sie dann leben?
GRUNDHALTUNG
Hinderlich: Das Problem habe ich und es bleibt so.
Hilfreich: Was wünsche ich mir? Welche realistische Lösung gehe ich wann wie an?
Frage |
IHRE
ANTWORT |
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DER WAL
Der Naturfilmer Howard Hall filmt die Begegnung zwischen zwei Tauchern und einem jungen Pottwal. Faszinierende Aufnahmen und ein Moment des Innehaltens.
ANNEHMEN, LOSLASSEN, ÄNDERN.
Tief im Inneren fest zu glauben, ist wie das Fundament eines Hauses. Es steht und hält. Das nachfolgende Gebet mag hierbei unterstützen.
"Herr, gib mir die Gelassenheit
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, das zu ändern,
was ich ändern kann.
Und die Weisheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden."
SORGEN LOSLASSEN. DANKBARSEIN ÜBEN
Diese Übung hilft:
1. Stärken und Ressourcen wahrzunehmen und auszubauen
2. Sorgen loszulassen, Grübeln zu reduzieren und Zuversicht zu gewinnen
Nehmen Sie sich die Zeit, ein "Dankbarkeitskästchen anzulegen:
Dazu schreiben Sie alles auf, wofür Sie
dankbar sind: wichtige Menschen, Arbeit, materielle Dinge, nichtmaterielle Dinge, Einstellungen, Gedanken.
Schreiben Sie jedes Anliegen auf einen separaten Zettel und legen Sie ihn in ein Kästchen.
Verbringen Sie täglich 5 Minuten damit, für alles in dem Kästchen dankbar zu sein. Nehmen Sie eventuell einzelne Zettel raus, wenn Sie speziell für diese eine Sache dankbar sind.
Stellen Sie das Kästchen an einen Platz, wo Sie es stets im Blick haben, um sich daran zu erinnern, dass sich Ihr Leben ändert, sobald Sie Ihre Dankbarkeit zum Ausdruck bringen.
Nehmen Sie sich die Zeit, ein "Sorgenkästchen" anzulegen:
Dazu schreiben Sie alles auf, worüber Sie
sich Sorgen machen, was Ihnen Probleme und Kummer bereitet. Schreiben Sie wieder jedes Anliegen auf einen separaten Zettel und legen Sie ihn in ein Kästchen.
Nun übergeben Sie Ihre Sorgen, Ihre Probleme, Ihren Kummer, … dem Leben, einer höheren Macht, dem Universum, Gott, … je nachdem, was Ihnen hilfreich und unterstützend erscheint, verbunden mit guten Wünschen und dem Versuch, alles loszulassen.
Überprüfen Sie von Zeit zu Zeit, wie sich die Dinge entwickelt haben, nehmen Sie Zettel heraus oder legen Sie neue dazu.
Quelle: Boden, M., Feldt, D. (2008), Krisen bewältigen, Stabilität erhalten, Veränderung ermöglichen. Psychiatrie Verlag, S. 194.
LOSLASSEN ENTRÜMPELN FREIWERDEN
10 hilfreiche Fragen die Sie direkt zu Ihren Ballast-Problemzonen führen!
- Besitzen Sie Kleidungsstücke, die Ihnen nicht mehr passen? Oder Schuhe, in denen Sie nicht bequem laufen können?
- Haben Sie Kosmetikprodukte, die schon längst eingetrocknet oder schon seit Jahren nur halb aufgebraucht sind?
- Haben Sie alte Papierberge die auf Erledigung oder auf Ablage warten?
- Haben Sie Pinnwände mit mehr also nur einer Lage Papier drauf?
- Heben Sie alte Zeitungen / Zeitschriften auf weil darin nur ein Artikel ist, den Sie lesen möchten?
- Haben Sie mehr Bücher als Platz in den Regalen?
- Besitzen Sie Elektrogeräte, die Sie so gut wie nie benutzen?
- Haben sie Schubladen voller Plastikeinkaufstaschen?
- Heben Sie Dinge auf nur weil es Geschenke waren?
- Heben Sie Dinge auf für den Fall, dass diese eines Tages gebraucht werden?
EXTRATIP: Ballast abbauen - Platz machen für Neues!
...in einfachen Schritten zu einem befreiten Zuhause:
http://www.everyday-feng-shui.de/entruempeln-in-5-minuten.html
ATMEN BEI STRESS
Stress am Arbeitsplatz und keine Möglichkeit dort mit Sport für Ausgleich zu sorgen? Oder einfach nicht so der sportliche Typ? Dann probieren Sie doch mal diese kleine Übung:
Wenn Sie bei Druck und der Hektik merken, dass Ihre Atmung flacher, schneller und unregelmäßiger wird und Sie sich gestresst fühlen, dann hilft Ihnen vielleicht folgende Atemübung wieder zur Ruhe zu kommen: Setzen oder stellen Sie sich aufrecht hin. Atmen Sie durch die Nase tief in den Bauch ein, während Sie in Gedanken „1, 2, 3" zählen. Atmen Sie dann durch den leicht geöffneten Mund wieder aus, während Sie in Gedanken „4, 5, 6, 7" zählen. Achten Sie darauf, dass Sie Ihr Zwerchfell benutzen, wenn Sie Luft holen. Sie sollten spüren, wie sich Ihre Bauchdecke bei jedem Atemzug hebt und senkt. Nach ein paar Atemzügen werden Sie langsamer atmen können. Nach einigen weiteren Atemzügen werden Sie spüren, wie der Stress abnimmt und Sie zur Ruhe kommen.
Was die Übung bewirkt:
Diese einfache Atemübung wirkt zum unmittelbaren Stressabbau bei akuten Anlässen und ebenso an einem stressigen Tag als Erholung zwischendurch. Bei Stress neigen fast alle Menschen dazu, flacher
zu atmen und den Brustraum durch Anspannung eng zu halten. Bei dieser Atemübung wird die Aufmerksamkeit stärker auf die Ausatmung gelenkt, in dem wir 1 Takt länger Zeit für das Ausatmen haben.
Dadurch kommen Ein- und Ausatmung wieder ins Gleichgewicht . Zusätzlich wird durch das tiefe Atmen Ihr Organismus und vor allem auch Ihr Gehirn wieder mit ausreichend Sauerstoff versorgt. Dies
fördert Ihre Konzentrations- sowie geistige Leistungsfähigkeit.
ACHTSAMKEIT FÜR DIE EIGENEN BEDÜRFNISSE...SCHULEN!
Ein einfacher Weg sich an den Vorsatz des achtsamen Umgangs mit uns zu erinnern, ist der, einen Gegenstand wie z. B. einen Stein dort einzustecken, wo er uns mehrmals am Tage auffallen wird. Immer wenn wir diesen Gegenstand fühlen oder sehen, können wir uns fragen, wie es uns geht und wie der Tag bisher eigentlich gelaufen ist.
Hierbei geht es nicht darum, zum Hypochonder zu werden oder nur noch um sich selbst zu kreisen. Vielmehr gilt es eine Achtsamkeit, also eine Form von Aufmerksamkeit zu entwickeln, die uns zeigt, was wir brauchen und wie wir gut für uns sorgen können.
Sie hilft uns zu erkennen, wo und wann in unserem Innenleben Ungereimtheiten oder sogar Alarmzeichen auftreten.
ACHTSAMKEITSÜBUNG
Die folgenden Übungen sind zur Schulung von Achtsamkeit geeignet. Sie sind an das Buch „Gesund durch Meditation“ von Jon Kabat-Zinn, dem Begründer der modernen Achtsamkeits-Lehre, angelehnt. Kabat-Zinn beschreibt Achtsamkeit als eine spezifische Form der Aufmerksamkeitslenkung, die durch drei Merkmale gekennzeichnet ist: (1) absichtsvoll, (2) auf den gegenwärtigen Moment bezogen und (3) nicht wertend.
Übung I – Sitzmeditation mit Atembeobachtung
- Konzentrieren Sie sich einmal täglich zehn Minuten lang voller Aufmerksamkeit auf den Atem. Wählen Sie eine angenehme, aufrechte Sitzhaltung.
- Wenn Sie bemerken, dass die Aufmerksamkeit vom Atem abschweift, registrieren Sie den Inhalt der ablenkenden Gedanken/ Gefühle, und richten Sie die Aufmerksamkeit wieder auf die Bauchatmung.
- Verlängern Sie die Dauer der Sitzmeditation jede Woche um ein paar Minuten, bis Sie eine halbe Stunde oder länger am Stück sitzen können. Denken Sie aber auch daran, dass die Zeit aufhört zu existieren, wenn Sie wirklich im Augenblick leben. Die Zeit, die auf der Uhr verstreicht, ist nicht so wichtig wie Ihre Bereitschaft, aufmerksam zu sein und loszulassen, jeden Augenblick von neuem.
Übung II – Die Aufmerksamkeit auf Atem und Körper als Ganzes richten
- Wenn Sie die Konzentration auf den Atem eine Weile aufrechterhalten können, versuchen Sie als nächstes, das Feld des Bewusstseins „um den Bauch herum“ zu erweitern und ein Gefühl für Ihren Körper als Ganzes zu entwickeln.
- Versuchen Sie, das Gefühl des Sitzens und Atmens aufrechtzuerhalten. Wenn die Gedanken abschweifen, holen Sie sie zurück und richten Sie sie erneut auf Körper und Atem.
Übung III – Gedanken und Gefühle
- Wenn die Aufmerksamkeit relativ stabil auf dem Atem ruht, versuchen Sie, sie auf den Denkvorgang zu lenken. Lassen Sie den Atem los, und beobachten Sie, wie die Gedanken kommen und gehen, wie sie auftauchen und wieder aus dem Bewusstseinsfeld verschwinden.
- Versuchen Sie, die Gedanken als im Geist stattfindende Ereignisse zu begreifen.
- Registrieren Sie Inhalt und Intensität der einzelnen Gedanken, ohne weiter darüber nachzudenken. Mit dieser Grundeinstellung beobachten Sie den Vorgang des Denkens.
- Sie werden feststellen, dass einzelne Gedanken nie von langer Dauer sind. Ihre Natur ist unbeständig. Sie kommen, und sie verschwinden auch wieder. Machen Sie sich diese ihre Eigenschaft klar.
Sie werden feststellen, dass einzelne Gedanken, wie zum Beispiel „ich“ oder mein“ immer wieder auftauchen. Stellen Sie fest, wie Sie sich in der Rolle des Beobachters fühlen. […]
Registrieren Sie Gedanken aller Art über die Vergangenheit, Zukunft […], Gefühle von Wut oder Abneigung. […] Wenn Sie über diesen Punkten den Faden verlieren, kehren Sie zum Ausgangspunkt, der Atmung zurück.
Diese Übung erfordert ein hohes Maß an Konzentration und sollte am Anfang nicht länger als zwei bis drei Minuten pro Sitzung praktiziert werden.
Quelle: Kabat-Zinn, Jon (2010), Gesund durch Meditation. Fischer Taschenbuch Verlag, S. 79-81.
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